Zum dritten Mal in Folge war die OL-Abteilung des MTV Seesen für die Ausrichtung einer Landesmeisterschaft im Heber verantwortlich. Nachdem in den beiden Vorjahren Bilderlahe als Austragungsort diente, zog man nun auf die Gandersheimer Seite des Vorharz-Höhenrückens und nutzte die Schützenhütte Gremsheim, die dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurde und sich gut bewährte, als Wettkampfzentrum. Eine Zählung ergab, dass dies die zwanzigste Landesveranstaltung war, welche die MTV-OLer in ihren knapp 28 Jahren der Zugehörigkeit zum Verein organisiert haben.
Die bisherige Karte vom Südteil des Hebers war nach Nordwesten erweitert worden und bot den Aktiven neben der inzwischen bekannten Vielzahl an Löchern und Senken, die genau anorientiert werden müssen, ein überraschend flaches und in Teilen sehr gut belaufbares Terrain. Zudem stimmten die weiteren Rahmenbedingungen: das Wetter spielte bis auf zwei kleine Nieselschauer gut mit, die nahegelegene Osterfeuerwiese konnte zum Parken genutzt werden und die OL-Kantine versorgte die 155 Teilnehmer zwischen 4 und 81 Jahren wieder bestens.
Viele Teilnehmer zeigten sich erfreut über das Laufgebiet und lobten die von Ole Hennseler gelegten Bahnen. Durch das flache Gelände gab es teilweise sehr knappe Entscheidungen, aber es verleitete auch zu hohem Tempo und Ungenauigkeiten, die sich dann rächten. So erging es auch Till Buchberger, der bei den Herren bereits am zweiten Posten seine Titelchancen einbüßte und nur Fünfter wurde. Besser machte es seine Schwester Lina, die während der Semesterferien in Wien gerade zuhause weilte und sich bei den Damen souverän den Titel holte. Da neben Ole Hennseler auch Birte Friedrichs in die Organisation eingebunden war, konnte sie somit die Dominanz der MTV-Damen auf Landesebene fortsetzen. Carolin Bernsdorf erreichte zudem den fünften Platz.
Den zweiten Titel für den MTV steuerte Maik Schweizer bei, der sich in der H-18 klar durchsetzte. Hier mussten allerdings die H-16 und die H-18 zusammengelegt werden, damit es überhaupt eine Meisterschaftskategorie wurde. Dies offenbart ein Problem, mit dem auch andere Sportarten zu kämpfen haben: Die Teilnehmerfelder im Nachwuchsbereich sind erschreckend dünn.
Umso erfreulicher, dass Martin Hennselers Nachwuchstraining, das auf der Schatzsuche aus Coronazeiten basiert, Früchte trägt. In der H-12, die noch keine Meisterschaftskategorie ist, wurde Vincent Kaiser erstmals Landesbester und freute sich mächtig. Nur zwei Minuten langsamer belegte Jameson Sachs den dritten Platz, aber der ohne Startpass außer Konkurrenz laufende Paul Steinmann war sogar noch einige Sekunden vor ihm. Den starken Eindruck des MTV-Nachwuchses runden der Sieg der achtjährigen Franziska Reese in der D/H-10 (begleitet) und der vierte Platz von Mattes Gernhöfer in der D/H-10 ab sowie Aussage aller Fünf, dass ihre Bahnen eigentlich zu leicht waren.
Nicht den besten Tag hatte Hanna Stark, die durch ihre Niederlage gegen Katharina Lorenz aus Diekholzen das Rennen um den Landesranglistensieg in der D-14 noch einmal spannend gemacht hat. Auch Rut Stark musste in der D-18, in der Niedersachsen zu den stärksten Landesverbänden zählt, gegenüber ihren Konkurrentinnen etwas abreißen lassen und wurde Vierte. Mutter Julia Stark belegte in der D19K den fünften Platz. Ein gutes Rennen lieferte auch der Münchehöfer Fabian Pfister, der den offenen Lauf gewann. Günter Stark erreichte auf seiner Einsteigerbahn den zweiten Platz. Auch beim Kinder-OL, der diesmal auf der Zielwiese in einem Hütchen- Karree stattfand, hatten zehn Kinder einen großen Spaß.
Erfolgreichster Verein mit sechs Titeln, vornehmlich im Seniorenbereich, war der MTK Bad Harzburg. Bereits am Folgetag fand in Uslar ein weiterer Landesranglistenlauf statt (Bericht folgt), dann folgen nach einem wettkampffreiem Wochenende die Landesmeisterschaften in der Staffel und über die Langdistanz und danach Schlag auf Schlag die letzten Bundesveranstaltungen des Jahres.