Auch der 43. Seesener Nacht-OL war wieder ein gelungenes Spektakel

Erneut konnte sich das Meldeergebnis für den diesjährigen Nacht-OL, der mit seinen nunmehr 43 Auflagen eine der traditionsreichsten deutschen OL-Veranstaltungen ist, sehen lassen. Mit 153 Anmeldungen aus 14 Vereinen und zwei Gymnasien wurden die Vorjahreszahlen bestätigt und das Niveau selbst gut besuchter Landesveranstaltungen erreicht, auch wenn schließlich krankheitsbedingt 17 Absagen zu verzeichnen waren. Als Wettkampfzentrum stand dankenswerterweise die Medi-Schule Seesen, Schule für Physiotherapie, auf dem Asklepiosareal nach 2017 zum zweiten Male zur Verfügung und bewährte sich gut.

DML25_DEDas Wettkmapfzentrum an der Medi-Schule war gut geeignet

Auch das Wetter spielte am Samstagabend mit, denn es blieb trocken und die Temperaturen waren zum Laufen noch recht angenehm, lediglich der Vollmond war verhüllt und zwang die Taschen- oder Stirnlampen zum Dauereinsatz. Vom Start am Eingang in den Steinwaypark an der Granestraße ging es auf fünf Strecken unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit durch den Park und das Siedlungsgebiet östlich der Schildau und entlang der Waldkante und über das Kliniksareal, weit genug entfernt von den Bettenhäusern, zurück zur Medi-Schule. Gerade der Zugang auf das Asklepiosgelände, tagsüber eine beliebte Abkürzung, erwies sich in der Finsternis als eine tückische Hürde.

Hinsichtlich der Teilnehmerzahlen wirkte sich die Kombination mit dem tags darauf stattfindenden Landesranglistenfinale kaum negativ aus, allerdings schonten sich einige Sportler unterwegs in den Anstiegen dann doch etwas. Als Neuerung wurde in diesem Jahr der Einsatz des elektronischen Stempelsystems auf den beiden schwierigen Strecken ausprobiert – der Versuch kann trotz kleinerer technischer Probleme als gelungen bezeichnet werden.

Auf der kurzen leichten Strecke von 2,6 km prägten verletzungsbedingt zwei altbekannte Gesichter das Geschehen. Anke und Horst von Gaza vom OLV Uslar, Stammkunden in Seesen, waren dank ihrer Routine klar voraus. Aber gleich dahinter auf Rang drei platzierten sich mit den Seesenern Oliver und Luisa Göcke zwei absolute OL-Neulinge, die sichtlich stolz auf ihr Debüt waren. Keine halbe Minute länger benötigte der MTV-Youngster Vincent Kaiser und bewies seine zunehmende Sicherheit. Auch zwei weitere Mädchen aus der Kinder-Läufergruppe des MTV, Emma Jürgens und Nina Göcke, kamen zusammen mit Neu-Übungsleiter Sascha Jürgens bei ihrem ersten OL gut zurecht und wurden Fünfte. Die Vielfalt auf dieser beliebten Strecke unterstreicht die Spanne von Seniorinnen wie die Seesener Gruppe Martina Anders/Dorothea Riefling/Sabine Stübig bis hin zum jüngsten Teilnehmer, dem vierjährigen Mika Raschdorf vom MTK Bad Harzburg, der mit seiner Oma zusammen begeistert die Strecke bewältigte.

DML25_DEStrecke geschafft und dem Ziel entgegen!

Die leichte lange Strecke von 5,5 km war in diesem Jahr etwas weniger frequentiert als in den Vorjahren und fast in Münchehöfer Hand. Schnellste Gruppe war mit ausgezeichneter Zeit das Team Magnus Müller/Jasmin König für den TSV vor Fabian Pfister und dem Duo Bastian Gerhards/Anna Reyna Müller. Mitten zwischen den  Münchehöfern als Sechster platzierte sich mit MTV-Urgestein Dirk Tünnermann  der Oldie der Veranstaltung.

Die M-Strecke (4,0 km) ist in der Regel den Schülergruppen aus den Gymnasien vorbehalten. In diesem Jahr waren das Corvinianum Northeim und erstmals auch das Goethegymnasium Hildesheim mit allerdings kleinen Gruppen vertreten. Erstmals bei einem Seesener Nacht-OL glänzte das heimische Jacobson-Gymnasium, auch wegen eines fehlenden OL-Kurses in diesem Jahr, durch Abwesenheit, fast zumindest, denn drei Lehrkräfte mit ihren kleinen Kindern hielten die Fahnen hoch. Hinter dem siegreichen Sönke Prenzel (Goethegymnasium) erreichte Julia Stark (MTV) den zweiten Platz, das Northeimer Duo Leon André/Oskar Hofmann wurde Dritter.

Der dreizehnjährige Erik Bruns (MTK Bad Harzburg) eiferte seinem Vater, dem 15fachen Sieger der Hauptstrecke Eike Bruns, nach und gewann etwas überraschend die kurze schwere Strecke (3,0 km) vor Dieter Wehrhöfer-Bersuck (Bielefelder TG) und dem Seesener Philip Götze. Als Vierte platzierten sich Lena-Maria Klose (MTV) und Carlotta Haupt (MTK), die gemeinsam die Strecke als lockeren Lauf bewältigten, um Körner für die lange Damenstrecke am folgenden Tag zu sparen.

DML25_DEGeselliges Treiben nach dem Lauf

Einen deutlichen Sieg, dazu in bemerkenswerter Zeit, errang Till Finkenstädt auf der langen schweren Strecke, die ebenfalls 5,5 km lang war. Damit gewann erstmals ein Läufer des OLV Uslar die Königsetappe. Einen harten Fight gab es um Rang zwei, den Theo Hennseler (MTV) mit fünf Sekunden vor dem Vorjahressieger Tom Buchholz (MTK Bad Hazburg) für sich entschied. Dicht dahinter folgten mit Nilas und Joachim Stamer (SV Hildesia Diekholzen) und Markus Müller (OSC Kassel) weitere routinierte OLer.

Aber der Seeseener Nacht-OL besteht nicht nur aus dem Lauf, sondern ein wichtiger Bestandteil ist der gemütliche Ausklang mit leckerem Glühwein oder Kinderpunsch (dafür zeichnete in diesem Jahr wieder das DRK verantwortlich) bzw. einer Kleinigkeit aus der OL-Kantine um Familie Klose. Dabei wurden die Routen diskutiert und besondere Erlebnisse ausgetauscht.


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