Spannender Zweikampf beim Ländervergleich

Nordwestlich von Frankfurt im Taunus traf sich der deutsche Orientierungslauf-Nachwuchs zum Jugend- und Junioren-Ländervergleichskampf (JJLVK), einem Wettkampf zwischen den Teams von 13 Landesturnverbänden. Im spannenden Zweikampf mit Bayern um den zweiten Platz hinter dem Abonnementsieger Sachsen, das deutlich am kompaktesten aufgestellt war, musste Niedersachsen in diesem Jahr ganz knapp den Kürzeren ziehen. Dabei mussten die Trainer mit der Hiobsbotschaft klarkommen, dass kurzfristig fünf Athleten, vor allem in der H-14, wegen Corona-Erkrankungen ausfielen. Der MTV Seesen stellte nicht nur mit 12 Aktiven erneut das größte Kontingent im Niedersachsenteam, sondern mit Lina und Till Buchberger auch die beiden einzigen Einzelsieger.

Die Veranstaltung fand im Laufgebiet der Deutschen Lang-Meisterschaften von 2018 statt, das flache Partien ebenso bot wie steile Anstiege, bestens belaufbare Buchenwälder ebenso wie dichten Unterbewuchs. Ein besonderes Merkmal ist alle Jahre wieder der Zusammenhalt in den Länderteams und die daraus resultierende grandiose Stimmung, die sich im frenetischen Anfeuern und bei der Siegerehrung zeigt, wenn die Teams sich unter einem eigens gewählten Motto verkleidet haben.

Lina Buchberger zeigte in der D-20, dass sie in ihrer Kategorie immer noch das Maß aller Dinge ist, auch wenn ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte nur 22 Sekunden betrug. Dahinter waren die Abstände wesentlich größer. Till Buchberger zeigte eine Klasseleistung und distanzierte seinen Nationalkaderkameraden Siegert aus Dresden um eineinhalb Minuten, danach klaffte eine große Lücke. Sehr überzeugend präsentierten sich auch die drei Seesener H-20-Läufer Aaron Wandelt als Sechster, Theo Hennseler als Neunter und Jan Klose als Dreizehnter. Auch Rut Stark machte einen guten Lauf und wurde als Zehnte in der D-14 mit geringen Abständen zu den Spitzenrängen notiert. Aber auch die übrigen MTVer Lena Klose und Lilly Hintz (17. bzw. 24. in D-18), Carolin Bernsdorf (14. in D-20), Maik Schweizer (22. in H-14), Felix Salau (26. in H-16) und Julius Wandelt (27. in H-18) konnten mit ihren gezeigten Leistungen durchaus zufrieden sein und trugen mit ihren erlangten Punkten zum guten niedersächsischen Zwischenergebnis bei. Während die Sachsen bereits weit enteilt waren, betrug der Rückstand auf Bayern nur fünf Punkte und schien aufholbar. Die übrigen Landesturnverbände lagen schon zu deutlich zurück, um noch in den Zweikampf eingreifen zu können.

JJLVK 22 relay TheoSiegerehrung für den dritten Platz der H-20-Staffel mit Theo Hennseler, Aaron Wandelt und Tom Buchholz (Foto: Hennseler)Bei den Staffeln am Folgetag gab es keinen niedersächsischen Sieg zu beklatschen. Für die besten Platzierungen sorgten das H-12-Trio (ohne MTVer) auf Rang zwei und die drittplatzierten H-20-Läufer mit den beiden Seesenern Theo Hennseler und Aaron Wandelt sowie Tom Buchholz aus Bad Harzburg, die von Anbeginn an sich einen harten Kampf mit dem zweiten Sachsenteam lieferten und im Schlussspurt nur um zwei Sekunden unterlegen waren. Jeweils auf Rang vier kamen die D-14-Staffel (mit einer starken Startläuferin Rut Stark), die H-16er mit Felix Salau und die D-20-Staffel ins Ziel, bei der Carolin Bernsdorf gesundheitlich noch nicht wieder topfit für eine Doppelbelastung zu sein schien und für Lina Buchberger auch nicht mehr möglich war, als das Niedersachsen-Trio um zwei Plätze zu verbessern. Jeweils auf den sechsten Platz kamen die H-14er mit Maik Schweizer, der an Position zwei ein gutes Rennen ablieferte, und die H-18er ins Ziel, bei denen Till Buchberger als Schlussläufer nicht seinen besten Tag hatte. In der Schlussabrechnung konnte der Rückstand auf Bayern zwar minimal reduziert, aber nicht mehr ganz aufgeholt werden. Insofern bleibt die Hoffnung auf eine Revanche beim Heimspiel im kommenden Jahr, wenn der JJLVK in Bad Salzdetfurth ausgetragen werden soll.


Drucken